Wir genießen den kühlen Luftzug des offenen Fensters, während wir in unserem geliebten Luftgekühlten durch den Sommer flitzen… Denkt da irgendwer an den Motor, der uns keuchend durch die Hitze schleppt? Hier sind ein paar Tipps damit Euer Motor den Sommer (besser) überlebt – und Ihr Euren kühlen Kopf bewahrt…
Luftgekühlt?! Nun ja, Euer Motor nutzt mit sicherlich kein Wasser zur Kühlung. Aber er besitzt einen unbesungenen Helden, der sich windend die Temperaturen unter Kontrolle hält…
Der Typ 1 Motor hält mit 2.5 Litern eine bescheidene Menge von Öl – und er verliert schnell seinen Charme wenn das Öl nicht regelmäßig gewechselt wird (auch weil natürlich kein moderner Öl-Filter verbaut ist). Das Öl agiert als internes Kühlmittel, ähnlich wie Wasser in modernen Maschinen. Welches Öl jetzt tatsächlich genau benutzt werden sollte ist eine Debatte für sich – welche wir ausführlich hier dargstellt haben.
Bei einer Doppelkanal-Maschine versucht dein Hundehütten Öl-Kühler über die Motorbleche die kühle Luft einzufangen, was in der Regel auch funktioniert. Im Sommer – oder mit einem Bus oben auf – kann es dann schon erheblich schwerer werden. Ein externer Öl-Kühler kann hier Wunder vollbringen, denn je kühler das Öl, desto kühler der Motor. (Mehr Infos und auf was man achten muss hier)
Wenn es um die Kühlung Luftge-Kühlter geht, fällt fast immer erstmal der Begriff der Motorabdeckbleche (ETKA Sprech). Und nicht zu Unrecht: Die Bleche können den entscheidenden Unterschied machen, wenn es um die Kühlung des Motors geht. Übrigens: Verchromte Bleche reflektieren die Hitze, während schwarze sie absorbieren. Solange Du also keinen offenen Motor-Raum hast (wie zum Beispiel ein Buggy oder Baja), empfehlen wir bei den schwarzen Blechen zu bleiben, um den Hitzeaustausch zu optimieren.
Fehlende Bleche beeinträchtigen das gesamte Kühlsystem (Stell Dir vor wie deine Klimaanlage arbeitet, wenn dein Haus keine Fenster und Türen hätte), die heißen und kalten Parties des Motors sollten voneinander getrennt sein.
Das Diagramm illustriert den Luftstrom; und wenn die Motorbleche fehlten oder miserabel angebracht worden wären, könnte die warme Luft am Boden in die kalte Luftzone gesogen werden und würde über den Zylinderköpfen zirkulieren, was zu einer Anhebung der Kerntemperatur führen würde. So wichtig wie die Motorbleche selbst, ist die Versiegelung drumherum.
Im Gehäuse deines Gebläses sind Lamellen um den Luftstrom zu steuern und am Boden befinden sich Klappen, welche von einem Thermostat gesteuert werden. Bei Motorenstart sollten diese Klappen geschlossen sein, um den Motor schnellstmöglich auf Temperatur zu bringen. Aber dann spielt dein Thermostat eine vitale Rolle: Mit zunehmender Hitze öffnen sich die Klappen des Gebläses, damit die Luft durch- und hinausströmen kann. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob dein Gebläse diese Klappen oder ein (funktionierendes) Thermostat hat, bitte riskier’ einen Blick. Offene Klappen (oder gar keine Klappen) ist logischerweise weniger schlimm als Klappen, die die ganze Zeit geschlossen sind und mit ziemlicher Sicherheit bald zu einer Überhitzung des Motors führen – und damit zu einer gesalzenen Rechnung bei deinem Mechaniker.
Die letzen Punkte die man bei der Bekämpfung der Hitze noch miteinbeziehen sollte sind dein Zündungs-Timing, eventuelle Luftlöcher und die Benzin-/ Luft-Mischung.
Schlechtes Zündungs-Timing kann deinen Motor zu heiß laufen lassen; wenn Du keine Zündlichtspistole hast, frag in deinem Bekanntenkreis nach, ob Dir Jemand eine leihen kann. Es ist unwahrscheinlich eine schlecht eingestellte Zündung einfach so zu erkennen (theoretisch könnte man es hören) aber Du sparst Dir Herzschmerzen, wenn Du sie erwischst, bevor sie dich erwischt!
Die Benzin-Mischung ist gleichsam wichtig. Zuallererst: Passt dein Vergaser zu deiner Motorkapazität? Ein einzelner Standard Vergaser an einer 1641ccm Maschine könnte deinen Motor verhungern lassen. Gleichfalls könnte dein Vergaser perfekt sein – aber wenn in deinen Motor durch einen Riss in Papierdichtungen, O-Ringen oder Gummiteilen Falschluft gerät, verändert sich deine Gemischzusammensetzung und der Motor verbennt zu heiß. Ein Umstand, der zu einem klassischen Kolbenfresser führen kann.
Sprühstöße in die Ansauganlage mit Wd40 während des Betriebes können helfen eine undichte Stelle zu finden. – Ein Luftloch saugt das Spray ein, nutzt es als Treibstoff und verändert den Motor-Sound – man hört ein Zischen.
Während wir hoffen die obigen Anregungen sind eine schnelle Stütze um die Hitze in deinem Motorraum niedrig zu halten, ist die eigentliche Herausforderung alles unter Kontrolle zu haben, während man am Steuer sitzt. Wenn Dir eine Veränderung auffällt, stop die Maschine und lass’ einen Experten ein Auge drauf werfen wenn Du nach Hause kommst.
Ein Öl-Temperatur Sensor an deiner Ölwanne – oder als Tauchstab – verbunden mit dem Messgerät am Armaturenbrett erledigt all die Arbeit für dich und minimiert die Unsicherheiten. Wir haben alle dafür nötigen Teile zusammengesucht und zu einem Extra-Value-Kit verpackt. Schau es Dir auf unser Website hier an.
Bevor wir zum Ende kommen, bitte, bitte kauf’ einen Feuerlöscher “für den Fall der Fälle”. Traurigerweise gibt es in England jeden Sommer auf’s neue Brände an Straßenrändern von Autos, von denen viele mit einem Feuerlösch-System wie dem DAUS verhindert hätten werden können. Alternativ sind tragbare Löscher natürlich auch eine Option. Feuerlöscher sind in vielen Fällen die letzte und einzige Chance deinen ganzen Stolz zu schützen, daher unterschätze ihren Wert nicht. Du kannst einen billigen bei deinem Baumarkt mitnehmen, fahre niemals ohne einen los.
Habt einen großartigen Rest-Sommer und stay cool!
Andy
Aus dem Englischen: Florian
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