Bianco S Coupe – ein Juwel der '70er

Wer in den 60er und 70er in Brasilien lebte und schnelle Autos liebte hatte es nicht immer leicht. Strenge Importbeschränkungen machten es unmöglich Porsche und Co. ins Heimatland zu holen. Doch eine kleinen Gruppe von Spezialisten und Manufakturen ließ es sich nicht nehmen einen eigenes Auto zu bauen um damit den Großen kräftig die Stirn zu bieten – das Bianco S Coupe – ein Juwel der ’70er.

Die Importmodelle waren rar – da lag es nahe sich einer VW Basis zu bedienen, denn schließlich baute VW Brasilien Käfer (’Fusca’) schon seit 1953. Meisterstücke wie der Puma GT sehen von außen aus wie die Großen, doch unter der Haube findet man solide VW Technik.

Bianco main

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Das hielt Sportwagendesigner Ottorino Bianco nicht davon ab das zu bauen, was unserer Meinung nach das coolste Supercar auf Käferbasis ist, das wir je gesehen haben – und das schon 1976.

Bei seinem Debut auf der Sao Paolo Motor Show im selben Jahr staunten die Besucher nicht schlecht. Sein kurviges Glasfaser Chassis und ein Heck, das vorsichtig an den Lancia Stratos erinnert zog neugierige Gesichter an. Wahrscheinlich haben sie vor lauter Euphorie vergessen, dass unter der Haube ein 1,6 Lite Käfermotor schlummert statt ein V8 Kraftprotz.

bianco side view full

Bianco engine 200 bianco badge 200

In den Anfängen wurden ca. 20 Exemplare pro Monat per hand gefertigt. Trotz zierlicher Erscheinung ist der Rahmen des Puma’s überraschend robust – extra Stahlverstärkungen machen aus dem Sportwagen ein sicheres und stabiles Auto. Doch trotz tollem Produkt stellte das Unternehmen die Produktion bereits 1979 wieder ein.

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Mittlerweile gilt der Puma GT als extrem selten – umso mehr Freude kam bei uns auf als wir dieses gut erhaltene Exemplar entdeckten. Es wechselte 1979 bei einer amerikanichen Auktion für $24,750 den Besitzer. Mit nur drei Besitzern und in Top-Zustand ein wahres Schnäppchen. Bedenkt man die Preise europäischer Coupes aus dieser Zeit. Ein Stück bewahrte VW-Geschichte fährt mit glücklichem Besitzer dahin. Im Vergleich zu seinen deutschen oder italienischen Rivalen kostet dieses Schmuckstück nur Peanuts im Unterhalt – Wir sind neidisch!

Ian

Die genannten Empfehlungen geben die persönliche Meinung des Autors des Artikels wieder und entsprechen nicht zwingend der Ansicht und Meinung der VW Heritage.

 

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